Bild

1. Depression 2. Burnout 3. Angst-/Panikstörungen

Was ist ein Burnout?

(Quelle: poolalarm.de)


(Bild:Joshua Fuller on Unsplash.com)



Burn-Out oder Burnout, heißt wörtlich übersetzt "ausgebrannt". Es ist ein seelischer Infarkt bei dem der Betroffene nicht nur seine wiederaufladbaren Energien abgegeben hat, sondern in seiner Substanz angegriffen und geschädigt ist. Das Gehirn schaltet auf „Überlebenskampf“ und im Zustand der seelischen Notversorgung wird der Wille nach körperlicher Aktivität herunter gefahren. Körperliche Krankheitszeichen gehören dazu, denn bekanntermaßen bilden "Körper, Geist und Seele"eine unzertrennliche Einheit.

Burnout ist eine spezielle Form der Depression aufgrund einer fortwährenden Belastung, die irgendwann zum Zusammenbruch führt. Sie ist längst nicht mehr die typische Managerkrankheit der Unternehmer mit ihrer unbelehrbaren Überarbeitung und Grausamkeit gegen sich selbst, in dem anhaltenden Zwang, sich täglich neu beweisen zu müssen. Burnout wird nach heutiger Vorstellung der Psychologen und Ärzte am ehesten durch einen chronischen, d.h. über mehrere Wochen oder Monate anhaltenden Druck (=Stress) ausgelöst, wobei subjektiv für die Betroffenen keine Lösung oder Wiederherstellung eines seelischen Gleichgewichtes oder Zustand der relativen Zufriedenheit möglich erscheint.

Symptome beim Burnout - Syndrom

(Quelle: web4health.info/de)

(Bild:Dieter Schütz_pixelio.de)


Bei dem Betroffenen kann es dabei zu einer ganzen Reihe von körperlichen und psychischen Symptomen kommen. Typisch sind dabei neben einer Kraftlosigkeit und fehlenden Energie u.a. Schmerzen, etwa an den Muskelansatzstellen der Schulter und der Nackenmuskulatur (häufig dann auch mit Spannungskopfschmerzen), Magen-Darmbeschwerden und Herz- oder Brustbeschwerden. Diagnostische Überschneidungen zum sog. Fibromyalgiesyndrom (Faser-Muskel-Schmerz) sind häufig. In der Folge treten dann weitere psychische Beschwerden auf, etwa eine niedergeschlagene Stimmung, Ängste (u.a. vor der Zukunft, krankheitsbezogene Ängste), die bis hin zu Selbstmordgedanken und impulsiven Selbstmordversuchen führen können. Die Bertoffenen fühlen sich schwach und ständig müde und erschöpft, sehen aber insbesondere eine Aussicht auf eine positive Veränderung der Situation, die sie selber herbeiführen können. Nicht selten wechseln sich dabei Phasen einer starken Belastung bzw. Versuche zur Änderung der Situation (z.B. Aufnahme von Sportübungen, neue Therapien) mit anschließenden Phasen der totalen Erschöpfung und Resignation ab. In den Phasen relativen Wohlbefindens werden dann so viele Aktivitäten gelegt, dass dies wiederum zu einer Erschöpfung führen muss.

(Bild:Petra Bork_pixelio.de)

Ein solches Müdigkeits- oder Erschöpfungssyndrom (Burnout) hat also einen Einfluss auf Gedanken (kognitive Ebene),
Gefühle (Emotionen), körperliche Funktionen (physiologische Reaktionen des Körpers) und das Verhalten.

Das sind die ersten Anzeichen


Burnout - Syndrom und Schlafstörungen

(Quelle:web4health.info/de)

(Bild:Dr. Klaus-Uwe Gerhardt_pixelio.de)

Bei einem Teil der Betroffenen, die unter einer ständigen Erschöpfung bzw. Unfähigkeit zur Entspannung leiden, liegen Schlafstörungen vor. Diese können ursächlich oder auch als Folge der Burnout-Symptomatik auftreten. Während klassische Schlafprobleme wie z.B. eine primäre Insomnie (Schlaflosigkeit) oder das Schlaf-Apnoe-Syndrom (Atemstillstand während des Schlafes) in aller Regel in die diagnostische Abklärung des Burnout-Syndroms gehören, denken viele Therapeuten nicht an einen verschobenen Tag-Nacht-Rhythmus bei einem sog. Schlafphasenverlagerungssyndrom. Damit ist gemeint, dass die normale Ausschüttung des Botenstoffs Melatonin nicht zu üblichen Zubettgehzeiten erfolgt, sondern erst mitten in der Nacht. Dann wird man aber auch erst viel später "richtig wach" (etwa am frühen Nachmittag) und hat Leistungsspitzen zu Zeiten, wenn man sie bei der eigentlichen Arbeit nicht benötigen würde (Mitten in der Nacht), Tiefs dagegen am Tag.

Die Behandlung von Burnout

(Quelle:web4health.info/de)

Als besonders erfolgversprechend haben sich Verhaltenstherapien mit kognitiv (erkennen, erfahren, kennenlernen) psychotherapeutischen Methoden herausgestellt, aber auch psychodynamische (Lehre vom Wirken innerseelischer Kräfte) Therapieverfahren können zu Erfolgen führen.

In einer Verhaltenstherapie geht es im Wesentlichen anhand von sehr konkreten Beispielsituationen aus dem Alltag darum, Strategien zur Krankheitsbewältigung (Coping) zu entwickeln. In der Verhaltenstherapie werden so neue Wege aufgezeigt, mit Belastungen angemessen umzugehen und für ausreichende Erholung oder auch Abgrenzung gegenüber unangemessenen Anforderungen vorbereitet zu sein.

Häufig stellt sich gerade eine Gruppentherapie hier als erfolgversprechend heraus. Eine Gruppentherapie bietet dabei besonders die emotionale Unterstützung durch die anderen Betroffenen im Sinne einer gegenseitigen Selbsthilfe und Verständnis, aber auch Austausch von bisherigen Therapieerfahrungen oder günstigen wie ungünstigen Veränderungsversuchen. Diese soziale Unterstützung kann fehlendes Verständnis von Angehörigen, Selbstvorwürfe, Scham oder Schuld zumindest relativieren.

Weitere Therapiemöglichkeiten können die Einzeltherapie, aber auch eine medikamentöse Therapie mit einem Antidepressivum sein. Die Dauer der Behandlung schwankt erheblich von einigen Wochen bis Monaten, kann aber auch einige Jahre betragen.

Die Fakten


Selbsthilfe gegen Burneout


(Foto:Adam Gonzales on Unsplash.com)

(Foto:Maria Lupan on Unsplash.com)

zum Anfang