Alkohol und seine Bedeutung
(Bild:günther gumhold_pixelio.de)
Alkohol zählt zu der Volksdroge Nr.1 in unserer westlichen Gesellschaft.
Sie ist gesellschaftlich anerkannt und ist deshalb bei Feierlichkeiten
akzeptiert und nicht wegzudenken. Egal ob bei Geburtstagen, Einweihungen,
Jubiläen, sportlichen Erfolgen usw., Alkohol gehört nun mal dazu.
Die Gründe, um auf etwas anzustoßen sind unerschöpflich.
Genauso toleriert auch die Gesellschaft, wenn jemand aus Frust,
Verzweiflung oder bei Niederlagen trinkt.
Es scheint also der Normalität anzugehören,
wenn der einzelne mal einen über den Durst trinkt.
Alkoholkranke in unserer Gesellschaft
(Bild:birgitH_pixelio.de)
Die meisten Menschen verbinden das klassische Bild eines Alkoholikers,
mit dem verwahrlosten Obdachlosen und dem am Kiosk oder auf der Parkbank
trinkenden "Penner". Hierbei handelt es sich aber auch um Menschen die mal
in unserer Gesellschaft integriert waren und auf Grund ihrer
Alkoholkrankheit mehr oder weniger ausgeschlossen wurden.
Sie hatten wie wir, dieselben Probleme, Ängste, Sehnsüchte
und Erwartungenan das Leben, sind aber aus den verschiedensten
Gründen gescheitert. In den meisten Fällen kann man aber davon ausgehen,
dass sie den Alkohol als Freund akzeptiert haben um die eigenen
Defizite auszublenden und die kalten Nächte auf der Straße zu überstehen.
Der beste Freund gewinnt nach und nach die Oberhand, bis sich der
Betroffene ihm willenlos hingibt und den Alkohol zum Killer werden lässt.
Es ist sicherlich einfacher mit einem Finger auf diese Menschen zu zeigen,
wenn man der Ansicht ist, nicht betroffen zu sein. Die aktuellsten
Statistiken zeigen aber das jeder 10. Bürger Deutschlands betroffen ist.
Das sind offiziell laut BZgA 9,5 Millionen Menschen zwischen 18 und 64
Jahren mit Alkoholproblemen, 1,3 Millionen seien abhängig. Die dadurch
entstandenen volkswirtschaftlichen Kosten alkoholbedingter Erkrankung
(ua. Leberzirrhose, Schäden des Gehirns sowie Herzmuskel- und
Krebserkrankungen wie Leber-, Mund- und Speiseröhrenkrebs) belaufen
sich momentan auf 24 Milliarden Euro im Jahr. Gut 9% aller Todesfälle,
gehen auf das Konto von Alkoholmissbrauch. Somit gibt es 74000 Betroffene,
die den Kampf gegen den Alkohol verloren haben. Die Dunkelziffer ist aber
in allen Bereichen höher. Diese Zahlen sollten ernüchternd genug sein,
um zum Umdenken in unserer Gesellschaft aufzurufen und Alkohol nicht zu
verharmlosen.
Das Krankheitsbild
(Bild:Martin Jäger_pixelio.de)
Oft wird die Frage gestellt, warum wird jemand zum Alkoholiker? Konkret gibt
es dafür keine Antwort. Die Umstände, die zu der Krankheit führen sind so
verschieden wie die Menschen selbst. Es ist aber bekannt, dass der
Grundstein oft in der Kindheit liegt. Auffallend häufig treten
Suchterkrankungen auf, wenn in der Kindheit viele traumatisierende
Ereignisse vorliegen. Bei heranwachsenden Jugendlichen deren Eltern
Alkoholabhängig sind, ist das Risiko selbst zu erkranken, ebenfalls
sehr hoch. Die psychosozialen Entwicklung eines Kindes (geliebt und
geachtet zu werden) ist also sehr wichtig und scheint die Hauptursache
für die Erkrankung zu sein. Im weiteren Leben werden wir auch von
Schicksalsschlägen und von so mancher Prüfung heimgesucht. Meistens fängt
der Betroffene dann an, sich mit Alkohol Erleichterung zu verschaffen um
auf die alltäglichen Belastungen und Konflikte zu reagieren oder auch
abschalten zu können. Anfangs erreicht er das auch mit seiner
entsprechende Wirkung . Der Betroffene wird aber nach geraumer Zeit
feststellen müssen, dass das Erleichterungstrinken seine gewollte Wirkung
nicht mehr erreicht und die Alkoholdosis erhöhen. Je mehr er nun trinkt,
um seine Probleme bewältigen zu können, um so größer werden jene und der
nichtgewollte Albtraum nimmt seinen Lauf.